Corporate Venture Building ist eine Strategie für etablierte Unternehmen, die Innovationen und New Business Development vorantreiben möchten und langfristiges Wachstum erzielen wollen. Mit den vorhandenen Ressourcen, dem Fachwissen in der Organisation und dem eigenen Netzwerk, werden Start-ups gegründet, die das Potenzial haben, bestehende Märkte zu verändern oder völlig neue Märkte zu schaffen.
Dieser Ansatz unterscheidet sich von herkömmlichem Corporate Venture Capital. Bei dem keine aktive Beteiligung am Aufbau und an der Verwaltung der neuen Unternehmen stattfinden, sondern nur in Start-ups investiert wird.
Mit Corporate Venture Building als Innovationsstrategie lassen sich Einnahmeströme diversifizieren, damit reduziert sich beispielsweise die Abhängigkeit von einer Sparte oder einem Markt. Neue Technologien, Geschäftsmodelle und Märkte lassen sich abseits des Kerngeschäfts erforschen. Dabei profitiert das Unternehmen von vorhandenen Ressourcen und Fachkenntnissen. Neue Unternehmungen lassen sich schneller skalieren als herkömmliche Start-ups; im Idealfall mit dem Ergebnis bahnbrechender Innovationen.
Insgesamt kann Corporate Venture Building Unternehmen dabei helfen, in einem sich schnell verändernden Geschäftsumfeld (VUCA-World) wettbewerbsfähig und relevant zu bleiben. Gleichzeitig fördert es eine Kultur der Innovation und des Entrepreneurships.
Offene Innovation beinhaltet die Zusammenarbeit mit externen Partner:innen, um innovative Ideen und Technologien auf den Markt zu bringen. Für etablierte Unternehmen kann es schwierig sein, externe Stakeholder:innen in ihre Innovationsstrategien zu integrieren. Mit dem Corporate Venture Building können spezielle Einheiten oder Teams geschaffen werden, um die Lücke zwischen offener Innovation und Kerngeschäft zu schließen.
Siemens hat mit Next47 im Jahr 2016 eine Venture-Building-Einheit gegründet, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. Next47 arbeitet unabhängig und konzentriert sich auf Bereiche wie KI, Blockchain und Advanced Manufacturing. Durch strategische Partnerschaften gelangen auf diesem Weg neue Technologien und Geschäftsmodelle in das Siemens-Ökosystem. Durch den Zugang zu den Ressourcen und Netzwerken von Siemens ist Next47 in der Lage, seine Projekte schnell zu skalieren und neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen.
Lesetipp: Wer mehr zu Open Innovation vs. Closed Innovation erfahren möchte, hier ein Artikel, der auf die Vorteile und Unterschiede eingeht.
Zu den Arten von Venture Building zählen auch Accelerator oder Inkubator Programme. Hierbei handelt es sich um Programme, die Start-ups in der Anfangsphase unterstützen. Die Unternehmen stellen Finanzmittel, Mentor:innen, Büroräume und andere Ressourcen zur Verfügung, um den Start-ups zum Erfolg zu verhelfen.
Die BMW Startup Garage ist ein Beispiel dafür. Die Innovationseinheit arbeitet mit Startups zusammen, die bahnbrechende Technologien für die Automobilindustrie entwickeln. Durch den Zugang zu den Ressourcen, dem Know-how und den Netzwerken von BMW sowie durch Finanzierung und Mentoring arbeitet die BMW Startup Garage mit Start-ups an neuen Lösungen. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit SeoulRobotics und Embotec an „Automated driving in the plant“.
Die Umsetzung einer Venture-Building-Strategie kann für CEOs ein komplexer Prozess sein, der sorgfältige Planung und Ausführung erfordert.
Strategische Überlegungen, die Sie bei der Umsetzung beachten sollten:
Insgesamt besteht das Ziel des Venture Building darin, neue Unternehmen und Produkte zu schaffen, die einen erheblichen Wert und Wachstum generieren können. Durch das Zusammenbringen von erfahrenen Unternehmern, Investoren und anderen Ressourcen kann das Venture Building dazu beitragen, neue Marktchancen und Technologien zu erkennen und zu nutzen.
Die Umsetzung einer Venture-Building-Strategie erfordert unbedingt
Indem Sie sich auf die oben genannten, strategischen Überlegungen konzentrieren, können Sie mit Corporate Venture Building das New Business Development in Ihrer Organisation fördern.