Innovation Insights

Was ist Innovationsmanagement?

Geschrieben von Daniel Zapfl | Aug 15, 2016 10:00:00 PM

„Innovation“ stammt vom lateinischen Wort „innovare“ ab und steht für Erneuern. Innovation ist aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht etwas Neues, das einen Nutzen für eine Organisation oder bzw. und für die Gesellschaft bringt.

Begriffe, die oft im Zusammenhang mit Innovation fallen, sind Idee und Erfindung. Eine Erfindung oder Invention ist insofern abzugrenzen, da diese als schöpferische Leistung einer neuen Problemlösung im Vergleich zur Innovation noch nicht verwertet und genutzt ist. Genauso ist es mit der Idee, die ein schöpferischer Gedanke von etwas Neuem ist.

In allen Fällen ist „neu“ immer relativ. Neu kann es sein für diese Situation, das Unternehmen oder die Welt.

„Management“ ist ein Begriff, der in Unternehmen ständig verwendet wird. Er steht für die Leitung einer Aufgabe und für die Koordination von Aktivitäten, um einen definierten Zweck und Ziele zu erreichen.

Demzufolge ist das Innovationsmanagement die systematische Förderung von Innovationen in Organisationen und umfasst Aufgaben der Planung, Organisation, Führung und Kontrolle.

Das Innovationsmanagement beschäftigt sich mit allen Maßnahmen, um Innovationen in Organisationen zu begünstigen und um einen Nutzen zu generieren, zum Beispiel:

  • Neue Produkte und Dienstleistungen, um neue Märkte zu erobern.
  • Verbesserte Produkte und Dienstleistung, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
  • Verbesserung der internen Abläufe, um das Unternehmen von innen zu stärken oder um Kosten zu sparen.
  • Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, um neue Ertragsquellen zu nutzen.

Was sind die Aufgaben im Innovationsmanagement?

Das Innovationsmanagement bildet zwei große Säulen:

  • Einerseits das Gestalten von Rahmenbedingungen, damit im Unternehmen überall Ideen entstehen und zu erfolgreichen Innovationen umgesetzt werden. Dabei geht es sehr stark um Tätigkeiten der Organisationsentwicklung.
  • Und andererseits das eigentliche Innovieren, das aktive Suchen, Entwickeln und Umsetzen von Ideen. Das erfordert zum Beispiel Kreativität und Projektmanagement.

Die Handlungsfelder des Innovationsmanagements umfassen unter anderem

  • Zukunftsmanagement: Identifikation von Trends und zukünftigen Chancen und Risiken.
  • Entwicklung der Innovationsstrategie und Planung der Innovationsaktivitäten wie zum Beispiel mit einer Innovation Roadmap.
  • Organisation und Rollenverteilung im Innovationsmanagement, wie etwa Entscheidungsstrukturen und Process Ownership.
  • Ideenmanagement zur Findung, Entwicklung und Bewertung von Ideen.
  • Innovationsprozess zur Transformation einer Idee in eine erfolgreiche Innovation: Konzeptentwicklung, Business Plan, Lösungsentwicklung, Prototypen, Implementierung und Vermarktung.
  • Gestaltung einer Innovationskultur, die Innovationen fördert.
  • Portfoliomanagement und Innovationscontrolling (z.B. Innovationskennzahlen) zur Steuerung der Innovationsaktivitäten.
  • Umgang mit Patenten und Schutzrechten.
  • Open Innovation und Innovationsnetzwerke, um externe Innovationsquellen und Ressourcen zu nutzen.
  • Change Management im Zuge von Innovationsprojekten.

Die Vielfalt der Tätigkeiten im Innovationsmanagement macht auch deutlich, dass sie in alle Unternehmensbereiche hin verzahnt sind. Neuerungen gehen alle an. Welchen Rahmen beispielsweise Entscheiderin bzw. Entscheider schaffen müssen, damit eine Organisation ganzheitlich innovativ wird, lesen Sie im Artikel "So machen CEOs ihr Unternehmen innovativ".

Verbesserung vs. Innovation

Innovation ist Erneuern. Verbesserung ist auch die Umsetzung etwas Neuem, allerdings mit einem niedrigerem Neuheitsgrad und sie ist meist die Optimierung oder Erweiterung von Bestehendem.

Die Grenze zwischen Innovation und Verbesserung verschwimmt. Was Innovation ist und was Verbesserung, lässt sich nicht ganz klar abgrenzen und ist auch je nach Betrachter unterschiedlich.

Das Verbesserungsmanagement hat schon eine lange Tradition in Unternehmen. Es umfasst eine Vielzahl von Managementmethoden und Ansätzen, die zur Verbesserung von bestehenden Produkten, Prozessen und Organisationen dienen. Viele davon haben ihren Ursprung im Qualitätsmanagement. Hier einige Beispiele:

  • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP): Alle Mitarbeiter:innen werden motiviert und befähigt, in Teamarbeit ständig Prozesse zu hinterfragen und zu verbessern. Die Basis ist unter anderem der PDCA-Zyklus (Plan – Do – Check – Act).
  • Kaizen: „Es soll kein Tag ohne irgendeiner Verbesserung im Unternehmen vergehen“ ist die Botschaft von Kaizen, das ihren Ursprung in Japan hat und ähnlich dem KVP ist.
  • Total Quality Management (TQM): Die Steigerung der Qualität der Prozesse und Produkte unter Einbeziehung der Mitarbeiter:innen zur Erhöhung der Kund:innenzufriedenheit steht im Mittelpunkt.
  • Betriebliches Vorschlagswesen (BVW): Ziel ist es, die Mitarbeiter:innen zum Mitdenken anzuregen. Man gibt ihnen dabei die Möglichkeit, Ideen spontan einzureichen, die dann in einem klar geregelten Ablauf behandelt, umgesetzt und prämiert werden.

Verbesserung und Innovation gehen Hand in Hand. Ein Unternehmen muss sich beides, die kontinuierliche Verbesserung und die Innovation, auf ihre Fahnen heften. 

Fazit - Was ist Innovationsmanagement?

Das Innovationsmanagement umfasst alle Maßnahmen, um Innovation – Erneuerungen – im Unternehmen zu fördern und zu nutzen. Dabei steht nicht nur das Neue alleine im Mittelpunkt, sondern auch der Nutzen durch die Neuerung. Das Ziel sind neue und verbesserte Produkte, neue Geschäftsmodelle oder neue Prozesse.