Das Berufsbild selbst ist noch jung, aber mittlerweile bereits in vielen Unternehmen etabliert. Als derjenige, der Ideen zu Innovationen macht, ist der bzw. die Innovationsmanager:in eine zentrale Schnittstelle im Unternehmen. Er muss die Sprache der Forschungs- und Entwicklungsabteilung ebenso verstehen, wie die des Controllings, des Vertriebs und des Marketings. Er muss über alle Trends Bescheid wissen, die für seinen Arbeitgeber relevant sind oder in Zukunft werden könnten. Er muss sich in die Perspektive der Kunden hineinversetzen können. Und er muss für eine Idee kämpfen können, selbst wenn der größte Widerstand aus dem eigenen Unternehmen kommt. Gibt es solche Wunderwuzzis überhaupt?
Eine genaue Analyse der erforderten Fähigkeiten und Kenntnisse hilft, diese Frage zu beantworten. Hier finden Sie eine Liste der Eigenschaften, die ein:e Innovationsmanager:in auf jeden Fall mitbringen muss:
Falls Sie über eine Matrixorganisation verfügen, so ist dies nicht einfach zu empfehlen, denn üblicherweise findet Innovation zwischen Markt und Technologie statt. Also bei einer klassischen Organisationsform zwischen FuE und Marketing. Da in vielen Unternehmen das Marketing jedoch als ‚Werbeabteilung‘ missverstanden wird und die FuE hauptsächlich mit Anpassungen der bestehenden Produkte nach Kund:innenwünschen beschäftigt ist, sollten Sie in Betracht ziehen, Innovationsmanager:innen als Stabsteile der Geschäftsführung einzusetzen. Das bedeutet noch mehr Arbeit für Sie, aber es geht schliesslich um die Zukunft Ihres Unternehmens.
Eine andere Möglichkeit, Innovation direkt beim Chef anzusiedeln, ist es, die Dienste externer Innovationsmanager:innen in Anspruch zu nehmen. Dafür müssen Sie freilich keine neue Stelle ausschreiben, sondern die Dienste eines geeigneten Dienstleisters in Anspruch nehmen. Bedenken Sie, dass externe Innovationsmanager:innen noch weitere wichtige Soft-Skills mitbringen müssen.
Ein:e externe:r Innovationsmanager:in kennt Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter:innen kaum. Sie bzw. er muss mit einem Team, dessen Mitglieder oft schon jahrelang miteinander bekannt sind, zusammenarbeiten. Ein:e externe:r Innovationsmanager:in muss also in kürzester Zeit die Dynamik dieses Teams verstehen. Er muss erkennen, wer in diesem Team was zu sagen hat. Er muss zwischen den Zeilen lesen können. Kurz: Die Person muss es schnellstmöglich schaffen, vom Team nicht mehr als „Fremdkörper“ wahrgenommen zu werden.
Da ein:e externe:r Innovationsmanager:in in vielen unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen tätig ist, muss sie bzw. er imstande sein, sich äußerst schnell mit dem Wesen einer Branche vertraut zu machen. Die Person muss sich Wissen noch schneller aneignen können, als ein:e interne:r Innovationsmanager:in. Denn dieser setzt sich normalerweise nur mit der Branche seines Arbeitgebers und einigen verwandten Bereichen auseinander. Freilich: ein:e externe:r Innovationsmanager:in stellt vor allem einmal das Werkzeug zur Verfügung, mit dem Sie eine Idee zur Marktreife bringen. Dennoch darf die Person nie den Eindruck vermitteln, dass er sich in einer Branche nicht auskennt. Denn dann werden Sie und Ihre Mitarbeiter:innen zurecht fragen: „Was will mir die Person denn beibringen?“
Wie Sie sehen, ist die Liste der Anforderungen an eine:n Innovationsmanager:in ebenso lang wie vielseitig. Eine gute Basis für die Tätigkeit bildet ein abgeschlossenes Studium der Wirtschaftswissenschaften, idealerweise mit Schwerpunkt auf Innovation. Die Position als Innovationsmanager:in beinhaltet auch viel kleinteilige Recherchearbeit oder Kaltakquise, um erste Kund:innen zu finden und deren Meinung einzuholen.
Die Rolle von Innovationsmanager:innen ist im Unternehmen extrem exponiert. Aus diesem Grunde sollten Sie Ihre:n Innovationsmanager:in auch zugestehen, nur als Innovationsmanager:in tätig zu sein. Bisweilen finden sich Stellenausschreibungen, die diese Position mit anderen wie Produkt- oder Qualitätsmanager:in vermischen wollen. Damit machen Sie weder dem bzw. der Innovationsmanager:in noch sich eine Freude. Warum? Der Umgang mit Unsicherheiten und Risiken gehört für Innovationsmanager:innen zum Arbeitsalltag, während sich Projekt- oder Qualitätsmanager:innen in etablierten Wegen bewegen. Wenn nun ein:e Mitarbeiter:in beides machen muss, dann wird er sich tendenziell auf das Sichere, also Etablierte konzentrieren. Einfach, weil er dort vorzeigbare Ziele leichter erreichen kann. Die Beschäftigung mit dem unsicheren Neuen, die noch dazu auf interne Widerstände stößt, unterbleibt dann.
Sicher. Ein:e Innovationsmanager:in kann sich erst ab einer bestimmten Betriebsgröße rechnen. Sollte Ihr Betrieb für eine:e eigene:n Innovationsmanager:in zu klein sein, dann nehmen Sie externe Dienste in Anspruch. Der rechnet sich auf jeden Fall.