Am Anfang jeder Innovation steht die Idee. Dennoch wären Sie schlecht beraten, Ihr Innovationsteam nur mit besonders kreativen Mitarbeiter:innen zu besetzen. Denn eine Idee zu haben ist leicht. Sie weiterzuverfolgen, innerhalb des Unternehmens durchzusetzen und sogar zur Marktreife zu bringen, ungleich schwerer. Um Innovationen zu launchen, sind also sehr viele unterschiedliche Kenntnisse und Fähigkeiten notwendig. Deshalb arbeiten heterogen zusammengesetzte Teams besser. Dies haben auch drei Forscher des Technion - Israel Institute of Technology im israelischen Haifa in einer Studie nachgewiesen.
Doch welche Persönlichkeiten sollten in Ihrem Innovationsteam vertreten sein? Da hilft das so genannte rangdynamische Positionsmodell des österreichischen Psychotherapeuten, Psychoanalytiker und Psychiater, Raoul Schindler, weiter. Demnach übernehmen die Mitglieder einer Gruppe, also auch die Ihres Innovationsteams, ganz typische Rollen:
Das gemeinsame Diskutieren und Entwickeln von Neuem innerhalb des Innovationsteams ist die eine Sache. Diese Innovationen dann innerhalb des Betriebes auch tatsächlich umzusetzen, eine andere. Denn: Innovationen bedeuten immer Veränderung für Ihr Unternehmen und stoßen deshalb garantiert auf Barrieren: Im Wesentlichen gibt es zwei Hürden zu überwinden:
So genannte Promotor:innen können dabei helfen, diese Barrieren zu überwinden. Der deutsche Wirtschaftswissenschafter Eberhard Witte hat bereits 1973 auf Basis empirischer Untersuchungen über die Einführung der EDV in Betrieben ein Modell entwickelt, das die Erfolgsaussichten von Innovationen und andere Veränderungen im Unternehmen verbessert. Dieses bewährte Modell umfasste ursprünglich zwei verschiedene Promotor:innen, den bzw. die Fach- und Machtpromotor:innen, der bzw. die Prozesspromotor:in kam dann später dazu:
Wittes Promotorenmodell hat sich im Innovationsmanagement oftmals bewährt. Seit den 70er Jahren hat sich die Wirtschaft allerdings enorm verändert. Insbesondere Marketing und Werbung sind wichtiger geworden. Deshalb ist es auch wichtig, von Anfang an eine Person in den Innovationsprozess miteinzubeziehen, die die Marktseite kennt. Jemanden aus Ihrer Marketing- oder Vertriebsabteilung am besten. Denn schließlich sollen Sie mit ihrer Invention auch am Markt Erfolg haben.
Alle Mitglieder Ihres Innovationsteams werden aber nicht hauptberuflich mit neuen Projekten beschäftigt sein, sondern auch ihren Routinetätigkeiten nachgehen müssen. Dabei tritt häufig ein Problem auf: Welche Priorität genießt Ihr Innovationsvorhaben? Sind sie wichtiger als das Tagesgeschäft? Haben Ihre Mitarbeiter:innen genügend Ressourcen, sich dem Neuem überhaupt zu widmen?
Dieses Problem können Sie lösen, indem Sie für Ihre Innovationsprojekte einen externe Dienstleister:in beschäftigen. Diese:r kann den Zeitaufwand für Ihre Mitarbeiter:innen auf ein Mindestmaß reduzieren. Bei der Lead User Methode beschränkt sich der Zeitaufwand für Ihr Innovationsteam dann im Wesentlichen nur auf die Teilnahme an vier Workshops.
Die Leitung des Projekts obliegt dann dem bzw. der Dienstleister:in, welche:r über die Einhaltung des Zeitplans und des Budgets wacht und achtet, das Ziel zu erreichen – Stichwort: magisches Dreieck im Projektmanagement. Bei der Zusammenarbeit mit externen Dienstleister:innen ist es aber wichtig, dass diese eine:n eigene:n Ansprechpartner:in in Ihrem Unternehmen hat. Die Person sollte gleich mehrere Fähigkeiten mitbringen: Sie sollte ein:e gute:r Kommunikator:in sein, delegieren können und auch Durchgriffsrechte gegenüber Kolleg:innen haben.
Verbinden Sie Innovationen bitte nicht nur mit Kreativität und Ideenvielfalt. Beides ist zwar notwendig, reicht aber bei weitem nicht, um erfolgreich Neues am Markt zu platzieren. Entsenden Sie deshalb nicht nur junge, vermeintlich kreative Kolleg:innen in Ihr Innovationsteam. Denn der Output solcher Gruppen wird Sie mit Sicherheit enttäuschen. Nutzen Sie vielmehr die Erkenntnisse der oben beschriebenen zwei wissenschaftlichen Konzepte, denn die haben sich in der Praxis bereits bewährt. Und: Fragen Sie sich selbst, ob Ihre Mitarbeiter:innen überhaupt die Ressourcen haben, sich neben Ihren Routinearbeiten auch um Neues zu kümmern. Wenn nicht, dann sollten Sie unbedingt mit einem bzw. einer externen Dienstleister:in zusammenarbeiten, welche:r Ihnen so viel Innovationsarbeit wie möglich abnehmen kann.