Innovation ist eine der herausforderndsten Management-Aktivitäten, um nicht zu sagen die Königsdisziplin, denn
Beim Innovationsmanagement geht es im Wesentlichen um die Beantwortung folgender Fragen:
Um diese Fragen richtig zu beantworten und damit Innovationsmanagement gewinnbringend einzuführen, soll man diesen fünf Schritten folgen.
Die Basis der Königsdisziplin Innovationsmanagement muss Management-Commitment sein, denn ohne die Unterstützung des Managements ist das Todesurteil schon geschrieben. Es wird an Budget, an Unterstützung an den Schnittstellen, an raschen Entscheidungen usw. mangeln.
Damit Innovation von oben funktioniert, gehört zum klaren Commitment auch ein klarer Auftrag vom Management. Das ist der erste Schritt zur Einführung von Innovationsmanagement:
Aufbauend auf dem Management Auftrag werden im nächsten Schritt die strategischen Innovationsziele und in Folge die Themen festgelegt. Es erfordert am Beginn noch keine ausgefeilte Innovationsstrategie, allerdings sollen die groben strategischen Leitplanken festgelegt sein.
Hat man nicht definiert, was Innovation für das Unternehmen bedeutet, irrt man in Themendschungel herum und erhält womöglich Ideen, mit denen man nichts anfangen kann oder will und verschwendet so wertvolle Ressourcen.
Die wichtigste strategische Frage, die beim Start beantwortet sein soll, lautet somit:
Was ist die Innovation-Vision: Welchen Beitrag soll Innovation zur Unternehmensstrategie leisten und was wollen wir somit mit Innovation erreichen?
Beispiele sind Wachstum, neue Märkte erobern, Marktführer in einem bestimmten Marktsegment, Innovationsführer werden, Service Leader, …
Diese Antwort ist der Grundstein aller Aktivitäten im Innovationsmanagement. Hier muss auf allen Ebenen Klarheit herrschen, denn sonst gibt es kein gemeinsames Ziel und es wird nicht gelingen, dass alle an einem Strang ziehen. Ist diese Antwort eindeutig und sorgfältig definiert, sind diese weiteren strategischen Fragen für normal auch einfach zu beantworten:
Aus diesen Antworten leiten sich die Innovationsziele ab, die Orientierung für alle Mitarbeiter schaffen.
Für die Innovationsstrategie ist auch festzulegen, wie man der Erreichung und den Erfolg messen kann. Hilfreiche Werkezuge sind Kennzahlen oder ein Strategy Review.
Die Festlegung der Suchfelder ist ebenfalls eine Aufgabe im strategischen Innovationsmanagement. Suchfelder sind zukünftige Themenfelder in Bezug auf Märkte, Produkte, Technologien, Trends u.ä., in denen man innovieren möchte. Sie dienen zur thematischen Fokussierung, um die Innovationsziele zu erreichen und geben Orientierung, wo man gezielt nach Ideen suchen soll.
Innovationsmethoden zur Identifikation von Suchfelder sind
Suchfelder sind nicht in Stein gemeißelt. Die Definition von Suchfeldern soll ein lebendiger Prozess sein, damit man nicht in eine Sackgasse gerät:
Ein prominentes und beliebtes Werkzeug zum Management und zur Kommunikation sind Innovation Roadmaps. Die Suchfelder werden grafisch und anschaulich aufbereitet und entlang einer Zeitachse dargestellt.
Der Vorteile der Roadmap sind
Nun geht es an das Eingemachte, im vierten Schritt zur Einführung von Innovationsmanagement werden die Ideen gesammelt. Erste Ideen entstehen üblicherweise schon bei der Identifikation der Suchfelder. Die gilt es jetzt auch in den Ideenspeicher aufzunehmen.
Es gibt viele Möglichkeiten zur Ideensuche. Wichtig ist, dass mit der Methodik auch die Ideen entsprechend den Suchfeldern gefunden werden können. Sucht man beispielsweise nach Technologieideen, ist es ungeschickt, bei Kund:innen zu fragen.
Hier vier Möglichkeiten, wie man die Ideenfindung gestalten kann:
Alle Ideen werden für die Bearbeitung in einem Ideenspeicher gesammelt. Und spätestens jetzt sollte man sich Gedanken gemacht haben, wie der Innovationsprozess durchgängig funktioniert.
Der Innovationsprozess startet eigentlich schon bei der Suchfelddefinition und deckt folgende Schritte ab:
Für den Innovationsprozess gibt es verschiedenste Prozessmodelle und Tools wie Stage-Gate, Scrum, Lean Start-up, Design Thinking, Projektmanagement usw. Leider gibt es kein Patentrezept - man muss sich aus allen Prozessmodellen das herauspicken, was für die individuellen Anforderungen der Organisation am besten funktioniert und daraus einen maßgeschneiderten Prozess ableiten.
Je nach Größe der Organisation ist auch eine IT-Unterstützung zur Abbildung, Steuerung und Dokumentation aller Ideen und Innovationsprojekte sinnvoll.
Innovation ist ein intensivster und kontinuierlicher Veränderungsprozess. Daher zählt das Change Management zur täglichen Aufgabe im Innovationsmanagement, nicht nur bei der Einführung von Innovationsmanagement:
Innovationsmanagement und der Innovationsprozess sind Langzeit-Aufgaben. Es ist unmöglich von Scratch das gesamte Innovationssystem aufzubauen, sondern es ist ein Lernprozess. Es empfiehlt sich, klein mit den wichtigsten Funktionen zu starten und das Innovationssystem entsprechend den Erfahrungen und Anforderungen schrittweise professionell auszubauen und weiterzuentwickeln.
Weitere Themen und Funktionen im Innovationssystem sind:
Wenn man den fünf Schritten folgt, wird ein funktionierendes Innovationsmanagement gelingen. Doch es wird nie vollendet sein. Darin liegt die Chance, im Sinne der Innovation der Innovation das Innovationsmanagement ständig weiterzuentwickeln und zu perfektionieren.
Sie möchten tiefer in das Thema eintauchen und erfahren, wie Ihre Organisation ganzheitlich innovativ wird? Welchen Rahmen beispielsweise Entscheiderin bzw. Entscheider schaffen müssen, damit eine Organisation ganzheitlich innovativ wird, lesen Sie im Artikel "So machen CEOs ihr Unternehmen innovativ".