Skip to content

5 Schritte, wie Sie Innovationsmanagement einführen

Es gibt die unterschiedlichsten Ideen und Innovationsmöglichkeiten für jede Organisation. Um sie systematisch zu finden und zu nutzen, ist ein Innovationsmanagement erforderlich. Ziel ist es, den maximalen Erfolg herauszuholen. 

Wenn man den fünf Schritten folgt, wird ein funktionierendes Innovationsmanagement gelingen.


Innovation ist eine der herausforderndsten Management-Aktivitäten, um nicht zu sagen die Königsdisziplin, denn

  • erstens hantiert man bei Neuem mit hoher Unsicherheit, Risiken und Komplexität, entsprechend hoch sind auch die Flopraten.
  • zweitens ist der Innovationsprozess ein hoch-interdisziplinärer Veränderungsprozess, der Mitarbeit und Engagement nahezu aller Unternehmensbereiche erfordert. Funktioniert wie bei einer Kette ein Glied nicht, funktioniert meist das gesamte Innovationsvehikel nicht.

Beim Innovationsmanagement geht es im Wesentlichen um die Beantwortung folgender Fragen:

  • Was bedeutet für uns Innovation?
  • Was wollen wir mit Innovation bezwecken?
  • Welche Innovationen brauchen und suchen wir?
  • Wie kommen wir zu den Ideen?
  • Wie identifizieren wir die vielversprechendsten Ideen und machen aus einer Idee eine erfolgreiche Innovation?

Um diese Fragen richtig zu beantworten und damit Innovationsmanagement gewinnbringend einzuführen, soll man diesen fünf Schritten folgen.

Schritt 1: Auftrag vom Management & Zielvorgaben

 

 

Die Basis der Königsdisziplin Innovationsmanagement muss Management-Commitment sein, denn ohne die Unterstützung des Managements ist das Todesurteil schon geschrieben. Es wird an Budget, an Unterstützung an den Schnittstellen, an raschen Entscheidungen usw. mangeln.

Damit Innovation von oben funktioniert, gehört zum klaren Commitment auch ein klarer Auftrag vom Management. Das ist der erste Schritt zur Einführung von Innovationsmanagement:

  • Erwartungen an das Innovationsmanagement festlegen
  • Ziele und Zweck von Innovation – Was soll erreicht werden?
  • Abgrenzung des Innovationsmanagements, zum Beispiel zur Aufgabe der Forschung & Entwicklung, des Produktmanagements, usw.
  • Organisatorische Verankerung des Innovationsmanagement: Welcher Bereich ist zuständig? Wie wird an wen berichtet?
  • Festlegung der Verantwortlichkeiten: operative Verantwortung (gibt es einen expliziten Innovation Manager:in, wird es vom z.B. Produktmanager:in verantwortet) und strategische Management-Verantwortung (Process Ownership, Promotoren).
  • Weitere Rahmenbedingungen, wie beispielsweise Budgets oder wichtige Stakeholder.

Schritt 2: Strategische Ausrichtung der Innovationsaktivitäten

Aufbauend auf dem Management Auftrag werden im nächsten Schritt die strategischen Innovationsziele und in Folge die Themen festgelegt. Es erfordert am Beginn noch keine ausgefeilte Innovationsstrategie, allerdings sollen die groben strategischen Leitplanken festgelegt sein.

Hat man nicht definiert, was Innovation für das Unternehmen bedeutet, irrt man in Themendschungel herum und erhält womöglich Ideen, mit denen man nichts anfangen kann oder will und verschwendet so wertvolle Ressourcen.

Die wichtigste strategische Frage, die beim Start beantwortet sein soll, lautet somit:

Was ist die Innovation-Vision: Welchen Beitrag soll Innovation zur Unternehmensstrategie leisten und was wollen wir somit mit Innovation erreichen?

Beispiele sind Wachstum, neue Märkte erobern, Marktführer in einem bestimmten Marktsegment, Innovationsführer werden, Service Leader, …

Diese Antwort ist der Grundstein aller Aktivitäten im Innovationsmanagement. Hier muss auf allen Ebenen Klarheit herrschen, denn sonst gibt es kein gemeinsames Ziel und es wird nicht gelingen, dass alle an einem Strang ziehen. Ist diese Antwort eindeutig und sorgfältig definiert, sind diese weiteren strategischen Fragen für normal auch einfach zu beantworten:

  • Wollen wir Innovationsführer oder Excellent Follower sein? Oder stehen wir für Kostenführerschaft?
  • Was ist unser Innovationsgegenstand: Produkte, Prozesse, Geschäftsmodell, … ?
  • Wie hoch ist der gewünschte Innovationsgrad und wie viel Risiko möchten wir eingehen?
  • Wie weit wollen wir außerhalb unseres Geschäftes innovieren?

Aus diesen Antworten leiten sich die Innovationsziele ab, die Orientierung für alle Mitarbeiter schaffen.

 

 

Für die Innovationsstrategie ist auch festzulegen, wie man der Erreichung und den Erfolg messen kann. Hilfreiche Werkezuge sind Kennzahlen oder ein Strategy Review.

Schritt 3: Festlegung der Suchfelder

 

 

Die Festlegung der Suchfelder ist ebenfalls eine Aufgabe im strategischen Innovationsmanagement. Suchfelder sind zukünftige Themenfelder in Bezug auf Märkte, Produkte, Technologien, Trends u.ä., in denen man innovieren möchte. Sie dienen zur thematischen Fokussierung, um die Innovationsziele zu erreichen und geben Orientierung, wo man gezielt nach Ideen suchen soll.

Innovationsmethoden zur Identifikation von Suchfelder sind

  • Trend- und Zukunftsanalysen
  • Technologieanalysen
  • Marktanalysen (zukünftige Kund:innenbedürfnisse, Wettbewerb, Veränderungen im Markt z.B. Normen, Gesetze, …)
  • Expert:innenworkshops
  • Kund:innenworkshops (z.B. mit Lead User:innen)
  • Literaturrecherchen
  • Kompetenzanalysen
  • Analyse des Innovationstammbaums


Suchfelder sind nicht in Stein gemeißelt. Die Definition von Suchfeldern soll ein lebendiger Prozess sein, damit man nicht in eine Sackgasse gerät:

  • Bestehende Suchfelder sollen regelmäßig auf ihre Relevanz und Priorität hinterfragt werden,
  • und neue Suchfelder sollen im Zuge der Ideenfindung identifiziert werden und hinzukommen.

Ein prominentes und beliebtes Werkzeug zum Management und zur Kommunikation sind Innovation Roadmaps. Die Suchfelder werden grafisch und anschaulich aufbereitet und entlang einer Zeitachse dargestellt.

Der Vorteile der Roadmap sind

  • die grafische Aufbereitung, damit lassen sich die Suchfelder sehr gut kommunizieren.
  • Und die Roadmap bietet damit Orientierung für alle und ist die Grundlage für die Ideenfindung.

Schritt 4: Start der Ideenfindung

 

 

Nun geht es an das Eingemachte, im vierten Schritt zur Einführung von Innovationsmanagement werden die Ideen gesammelt. Erste Ideen entstehen üblicherweise schon bei der Identifikation der Suchfelder. Die gilt es jetzt auch in den Ideenspeicher aufzunehmen.

Es gibt viele Möglichkeiten zur Ideensuche. Wichtig ist, dass mit der Methodik auch die Ideen entsprechend den Suchfeldern gefunden werden können. Sucht man beispielsweise nach Technologieideen, ist es ungeschickt, bei Kund:innen zu fragen.

Hier vier Möglichkeiten, wie man die Ideenfindung gestalten kann:

  • Der Ideenfindungsprozess kann permanent und für alle Mitarbeiter installiert sein. Jeder Mitarbeiter hat somit jederzeit die Möglichkeit eine Idee einzureichen. Das kann über eine Ideenmanagement-Software erfolgen oder über definierte Ansprechpartner, z.B. Innovation Manager:in oder Produktmanager:in.
  • Es können temporäre Initiativen wie Ideenwettbewerbe gelauncht werden, wo alle Mitarbeiter:innen oder auch Kund:innen und Partner:innen aufgefordert werden, zu bestimmten Themen ihre Ideen einzubringen.
  • Ein weitere effektive Methode sind Kreativitäts-Workshops, wo in kurzer Zeit eine Vielzahl an Ideen gesammelt werden kann.
  • Oder man wendet eine Innovationsmethode an, um Ideen zu generieren. Zum Beispiel Blue-Ocean-Methode, Kund:innenbesuche, Lead-User-Workshops, Cross-Industry-Workshops, Szenariotechnik, oder auch Patentanalysen, die Liste der möglichen Methoden ist unendlich.

Alle Ideen werden für die Bearbeitung in einem Ideenspeicher gesammelt. Und spätestens jetzt sollte man sich Gedanken gemacht haben, wie der Innovationsprozess durchgängig funktioniert.

Schritt 5: Design des Innovationsprozesses

 

 

Der Innovationsprozess startet eigentlich schon bei der Suchfelddefinition und deckt folgende Schritte ab:

  • Suchfeldbestimmung: welche Innovationsvorhaben werden für die nächsten Jahre festgelegt?
  • Ideenfindung: wie kommen wir zu Ideen?
  • Ideendefinition: Die Idee wird konkretisiert, um alle notwendigen Informationen für die Bewertung zu haben.
  • Ideenbewertung, Priorisierung und Auswahl: Die Bewertungskriterien orientieren sich an der Strategie. Die wichtigsten Kriterien sind Strategie-Fit, Kund:innennutzen, Marktpotential und Machbarkeit.
  • Konzeptentwicklung oder Business Plan: Nach einer Analysephase werden alle wesentlichen Funktionen, Rahmenbedingungen und Ziele definiert.
  • Entwicklung und Tests: Das Produkt oder die Dienstleistung werden entwickelt und getestet.
  • Umsetzung: Es startet die Umsetzung in der Produktion, Logistik etc.
  • Markteinführung: Die Innovation wird auf dem Markt gelauncht.
  • Evaluierung der Innovation im Produktlebenszyklus in Hinblick auf Erreichung der Innovationsziele.

Für den Innovationsprozess gibt es verschiedenste Prozessmodelle und Tools wie Stage-Gate, Scrum, Lean Start-up, Design Thinking, Projektmanagement usw. Leider gibt es kein Patentrezept - man muss sich aus allen Prozessmodellen das herauspicken, was für die individuellen Anforderungen der Organisation am besten funktioniert und daraus einen maßgeschneiderten Prozess ableiten.

 

 

Je nach Größe der Organisation ist auch eine IT-Unterstützung zur Abbildung, Steuerung und Dokumentation aller Ideen und Innovationsprojekte sinnvoll.

Innovationsmanagement als Langzeit-Aufgabe

Innovation ist ein intensivster und kontinuierlicher Veränderungsprozess. Daher zählt das Change Management zur täglichen Aufgabe im Innovationsmanagement, nicht nur bei der Einführung von Innovationsmanagement:

  • Kommunikation und Information zum Innovationsmanagement.
  • Mobilisierung und Inspiration der Mitarbeiter und Motivation zur Findung und Einreichung von Ideen
  • Gestaltung einer Innovationskultur, die Mitarbeiter für Innovation begeistert und Innovationen fördert.

Innovationsmanagement und der Innovationsprozess sind Langzeit-Aufgaben. Es ist unmöglich von Scratch das gesamte Innovationssystem aufzubauen, sondern es ist ein Lernprozess. Es empfiehlt sich, klein mit den wichtigsten Funktionen zu starten und das Innovationssystem entsprechend den Erfahrungen und Anforderungen schrittweise professionell auszubauen und weiterzuentwickeln.

Weitere Themen und Funktionen im Innovationssystem sind:

  • Innovationsportfoliomanagement
  • Innovationscontrolling
  • Patentstrategie und Patentmanagement
  • Open Innovation und Innovationsnetzwerke
  • Wissensmanagement

Fazit: 5 Schritte, wie Sie Innovationsmanagement einführen

Wenn man den fünf Schritten folgt, wird ein funktionierendes Innovationsmanagement gelingen. Doch es wird nie vollendet sein. Darin liegt die Chance, im Sinne der Innovation der Innovation das Innovationsmanagement ständig weiterzuentwickeln und zu perfektionieren. 

Sie möchten tiefer in das Thema eintauchen und erfahren, wie Ihre Organisation ganzheitlich innovativ wird? Welchen Rahmen beispielsweise Entscheiderin bzw. Entscheider schaffen müssen, damit eine Organisation ganzheitlich innovativ wird, lesen Sie im Artikel "So machen CEOs ihr Unternehmen innovativ".

 

 

Daniel Zapfl

Durch seine umfangreiche Erfahrung im ganzheitlichen Innovationsmanagement bringt Daniel wertvolle Einblicke und Best Practices aus verschiedenen Branchen in Ihr Innovationsvorhaben ein. Disruptiv und mutig fordert er bekannte Denkmuster heraus. Als TRIZ-zertifizierter Sparringspartner begleitet Daniel Sie verlässlich und strukturiert bei der kreativen Lösungsfindung. Kritischer als der kritischste Kunde, hat er stets das „Big Picture“ vor Augen.
logo
Österreich

Sandwirtgasse 12/1
1060 Wien
+43 1 288 73 65 

USA

718 Walt Whitman Rd., Unit #672
Melville, NY 11747
+1 516 456 3656

© 2024 Lead Innovation Management GmbH