Innovation ist ein komplexes Thema, das viele Abteilungen in einer Organisation beschäftigt. Aber welche Abteilung beauftragt man bzw. wo integriert man es, um die maximale Wirkung zu erzielen?
Um die richtige Antwort zu finden, muss man tiefer eintauchen, denn viele Faktoren spielen eine Rolle. Berücksichtigt man alle, kann man mit dem Innovationsmanagement eine enorme Wirkung erzielen.
Die Entscheidung hängt von vielen verschiedenen Einflüssen ab, die wichtigsten sind:
Die Aufgabe des bzw. der Innovation Manager:in kann als Enabler:in oder als Innovator:in gesehen werden.
Enabler:innen, kümmert es sich um die Rahmenbedingungen, um Innovation im Unternehmen zu fördern und um Maßnahmen, die den Innovationsoutcome qualitativ und quantitativ steigern. Dazu zählen vor allem Maßnahmen im Kontext Innovationssystem wie
Ist die Aufgabe, selbst Innovationen zu identifizieren und zum Erfolg zu treiben, kommt dem Innovationsmanagement die Rolle der Innovator:in und Projektmanager:in zu.
Ob Enabler:in oder Innovator:in macht einen Unterschied im Inhalt der Aufgabe, genauso wie der folgend beschriebene Innovationsfokus:
Dieser spielt eine entscheidende Rolle bei der Position der bzw. des Innovation Managers in der Organisationsstruktur.
Die erste Frage ist der Innovationsgegenstand:
Die zweite Frage ist die Innovationszündung:
Ist beispielsweise der Fokus auf Produkte, die vorwiegend auf Basis neuer Technologien entstehen, sollte die Position der bzw. des Innovation Managers näher an der Technik angedockt sein. Ist das Feedback vom Markt für die Entstehung neuer Produkte ausschlaggebend, sollte das Innovationsmanagement nahe am Vertrieb sein.
Innovationsaufgabe und Innovationsfokus sind somit inhaltliche Faktoren. Angedockt soll dort werden, wo thematisch und prozesstechnisch (z.B. in Bezug auf Schnittstellen, Entscheidungen) die höchsten Synergien zu gewinnen sind.
Der Erfolg eines Innovationsmanagements ist unter anderem sehr stark personenabhängig. Ergo, von der Qualität des Innovationsteams selbst. Folgende Kompetenzen werden benötigt:
Tipp zur Methodenkompetenz: Probieren Sie den Methodenfinder, um die passende Innovationsmethode für Ihre Situation zu finden. Mit dem kostenlosen Tool erheben Sie Ihre Ausgangslage und erhalten Tipps für den nächsten Schritt in Ihrem Innovationsvorhaben.
Eine der wichtigsten Kompetenzen ist die Soziale. Aufgrund der Neuheit und der damit verbundenen Veränderungen können Innovationen Unsicherheiten, Widerstände, usw. in Organisationen erzeugen. Und da eine Innovation die gesamte Organisation tangiert und die Unterstützung aller Schnittstellen erfordert, spielen Soft Skills eine große Rolle. Der bzw. die Innovationsmanager:in muss beispielsweise
Wie wichtig die soziale Kompetenz ist, zeigt die Tatsache, dass Innovation Manager:innen bei internen Besetzungen oft nicht wegen der fachlichen Kompetenz, sondern aufgrund ihrer sozialen Fähigkeiten ausgewählt werden.
Dieser Faktor hat Einfluss auf die Auswahl der Personen selbst, aber eben auch auf die Position in der Organisation. Entsprechend den erfolgskritischen Kompetenzen sollte die Mutterabteilung gewählt werden. Zum Beispiel:
Es gibt kein allgemeingültiges Lösungsrezept, an welcher Stelle man das Innovation Management aufhängen kann. Denn auch individuelle Eigenschaften einer Organisation spielen eine wesentliche Rolle. Bei der Entscheidung sollten Sie beispielsweise beachten:
Je nach Unternehmensgröße und des Aufgabenumfangs des Innovation Managements integriert man es in der Organisation als
Mögliche Fachabteilungen zur organisatorischen Integration sind
Da wie schon erwähnt, das Innovation Management mit ihren Aktivitäten breit in die Organisation eingreift, braucht es auch eine Veränderungs- und Durchgriffskraft, um Commitment und Unterstützung zu gewinnen. Das kann natürlich mit guten sozialen Fähigkeiten erreicht werden, aber das hat auch seine Grenzen. Es erfordert auch eine Art „Macht“. Daher sollte das Innovation Management hierarchisch möglichst weit oben aufgehängt sein, sonst könnte es viele Kämpfe gegen Windmühlen geben.
Aufgrund einer Studie bevorzugen Innovation Manager die organisatorische Integration beim CEO oder beim Business Development.
Von der organisatorischen Verankerung beim CEO als Stabstelle träumt jede:r Verantwortliche im Innovation Management. Dadurch hat man Zugang zu allen erforderlichen Ressourcen, Informationen und Möglichkeiten und gleichzeitig das notwendige Durchgriffsrecht bei der Umsetzung. Außerdem ist die Integration beim CEO schon ein Zeichen für ein sehr hohes Management Commitment zu Innovation, was ein absoluter Top Erfolgsfaktor ist.
Auch die Integration beim Business Development bzw. der Strategieentwicklung ist ein Wunsch, denn die Aufgaben sind sehr ähnlich, wodurch sich an dieser Stelle vorteilhafte Synergien ergeben.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Innovation Management in die Organisation einzubetten. Noch mehr Faktoren gibt es, die Einfluss haben und zu beachten sind, um die optimalste Lösung zu finden. Daher ist diese Entscheidung auch erfolgskritisch für das Innovation Management. Gerade für kleine Innovationsteams ist externe Unterstützung, beispielsweise bei Recherchetätigkeiten oder im Prototyping, wichtig. Es gibt auch Formate, wie das Innovation Studio, bei dem ganze Innovationsvorhaben ausgelagert werden.
Die organisatorische Integration ist unternehmensindividuell zu entscheiden, eine Patentlösung gibt es nicht. Außer eine: beim CEO.