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10 Tipps zur Einführung und Etablierung eines Innovationsprozesses

Der Innovationsprozess ist das Herzstück eines Innovationssystems. Möchte man erfolgreiche Innovationen systematisch und kontinuierlich produzieren, braucht man einen professionell gestalteten Innovationsprozess. Innovationen darf man nicht dem Zufall überlassen.

Ein Innovationsprozess stellt sicher, dass die Suche von Ideen und deren Umwandlung in erfolgreiche Produkte mit maximaler Effektivität und Effizienz passiert.


Ein Prozess stellt sicher, dass die Suche von Ideen und deren Umwandlung in erfolgreiche Produkte mit maximaler Effektivität und Effizienz passiert. Dazu muss jedes Unternehmen für sich einen Innovationsprozess etablieren, der ihren individuellen Ansprüchen gerecht wird. Hierzu findet sich in diesem Beitrag eine Sammlung von 10 wichtigen Tipps, worauf man bei der Einführung eines Innovationsprozesses achten muss.

1. Es gibt kein Patentrezept!

Wer hofft, es gäbe ein Innovationsmodell, das man eins zu eins übernehmen und einführen kann, irrt sich leider. Es gibt viele Modelle von Innovationsprozessen, an denen man sich orientieren kann. Doch in der Praxis muss sich der Prozess an die individuellen Anforderungen einer Organisation richten. Es gibt keinen Innovationsprozess von der Stange, er muss immer maßgeschneidert werden.

Konkret bedeutet es, dass man zuerst seine internen Anforderungen identifizieren muss. Fragen, die man beantworten sollte, sind zum Beispiel: Was will man mit dem Innovationsprozess erreichen? Wie sind die Entscheidungsstrukturen und Verantwortlichkeiten, mit denen der Prozess harmonieren muss? Dann nimmt man sich einen generischen Innovationsprozess (z.B. Stage-Gate-Prozess) zur Hand und adaptiert ihn gemeinsam mit den wichtigsten Stakeholdern. Und so wird ein maßgeschneiderter und optimaler Innovationsprozess entwickelt, der sich an den Bedürfnissen der Organisation ausrichtet.

2. Innovationsmethoden verbessern das Ergebnis!

Neben dem Prozessdesign spielen Methoden eine sehr wichtige Rolle. Sie sind wichtige Helfer, die unterstützen, um schneller an das Ziel zu kommen, die Qualität zu steigern und sie können helfen, rechtzeitig Flops und Fehler zu vermeiden.

In der Innovationsliteratur gibt es zahlreiche Innovationsmethoden. Dabei gilt es herauszufinden, welche Methoden für das Unternehmen und deren Anforderungen am besten geeignet sind. Hier empfiehlt man, sich mit möglichst vielen verschiedenen Methoden auseinander zu setzen, sie auszuprobieren und auch mit Methodenexperten zu arbeiten, um sie an die eigenen Anforderungen anzupassen. So entdeckt man mit der Zeit das optimale Set an Methoden für sich.

3. Vom Anfang bis zum Ende!

Ein Innovationsprojekt startet mit der Suche nach Ideen und endet mit der erfolgreichen Übergabe und Integration der neuen Leistung in das operative Geschäft, sprich Vertrieb, Produktmanagement und Produktion. Das Projekt darf erst als abgeschlossen betrachtet werden, wenn alles in Bezug auf Herstellung und Vertrieb funktioniert und läuft. Das Innovationsprojekt darf nicht schon mit dem Ende der Entwicklung abgeschlossen werden. Das ist sozusagen nur ein Teil der Innovationsaufgaben, denn im Anlauf passieren viele wichtige, erfolgsbestimmende Innovationsaufgaben und es lauern noch viele Stolpersteine, die man aus dem Weg räumen muss, bevor das Produkt erfolgreich Erträge abwerfen kann. In dieser Phase beansprucht eine Innovation hohe Aufmerksamkeit. Es kann noch viele kleine Produktfehler geben, die korrigiert werden müssen und die Vermarktung beansprucht viele Ressourcen, um die Mitarbeiter:innen und den Markt vom Produkt zu überzeugen.

Darum muss der Innovationsprozess neben der Ideensuche und Bewertung, der Entwicklung und den Tests auch die Umsetzung in der Produktion und den Vertrieb beinhalten. Das ist ein wichtiger Fokus, sonst kann das beste Neuprodukt noch als Flop abstürzen.

4. Der Prozess muss flexibel anpassbar sein!

Ein Produktionsprozess beispielsweise stellt Produkte her, wo jedes gleich ist. Ein Innovationsprozess aber erzeugt Produkte, wo keines dem anderem gleicht. Jede Idee und jedes Innovationsprojekt ist individuell und hat damit auch unterschiedliche Ansprüche. Eine Produktadaptierung erfordert ein anderes Vorgehen als die Entwicklung einer neuen Dienstleistung.

Daher muss der Innovationsprozess auch so gestaltet sein, dass er flexibel adaptiert werden kann. Jeder Durchlauf kann an die Anforderungen des Innovationsprojektes angepasst werden. Dabei gibt es einen klaren und festen Grobdurchlauf, die Details allerdings werden variabel angepasst, beispielsweise auf Basis von Checklisten.

5. Es ist ein Prozess und ein Projekt!

Aufgrund der Einmaligkeit eines Prozessdurchlaufs spricht man auch von Innovationsprojekten. Ein Projekt definiert sich als eine zeitlich begrenzte Aufgabe mit Anfang und Ende, das einmalig ist, einen hohen Neuigkeitscharakter hat, komplex und interdisziplinär ist.

Daher erfordern Innovationen neben dem Prozess auch ein Projektmanagement. Sie brauchen eine eigene Projektorganisation, eine gute Planung und Management. Und das impliziert auch, dass Innovationen für eine erfolgreiche Durchführung starke und kompetente Projektleiter brauchen.

6. Es braucht eine Person, die sich kümmert!

Eine Innovation bzw. das Innovationsprojekt erfordert ein starkes Ownership. Das bedeutet, eine:n Projektmanager:in, die sich kümmert, die Manager:in als Promotor:innen und dazu noch klare Verantwortlichkeiten mit Commitment.

Innovationsprojekte sind sehr interdisziplinär, beteiligen dutzende Funktionen und dauern oft Jahre. Damit der Fokus nicht verloren geht und das Projekt im Sand verläuft, braucht es eine Person, die sich kümmert, die immer das Projektziel vor Augen hat und alle und alles darauf hin mobilisiert. Die Person übernimmt die Verantwortung für den Projekterfolg und wird mit den notwendigen Kompetenzen und Rechten ausgestattet.

7. Silodenken vermeiden!

Die Projektleiterin bzw. der Projektleiter spielt eine extrem wichtige Rolle. Sie sorgen dafür, dass die Ziele erreicht werden. Das ist bei Innovationsprojekten eine besondere Herausforderung, da Innovationsprojekte extrem interdisziplinär sind und nahezu alle Funktionsbereiche involvieren. Und deren Commitment und Mitarbeit ist für das Projekt hoch erfolgskritisch. Dazu kommt noch erschwerend, dass Innovationen aber um die Ressourcen mit dem operativen Tagesgeschäft konkurrieren.

Der bzw. die Projektmanager:in muss daher alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel hin trimmen, das ist das wichtigste Kernstück in einem Innovationsprojekt. Der Leiter muss dabei die Menschen für das Ziel begeistern, die Verantwortlichkeiten eindeutig klären und Schnittstellenprobleme und Silodenken aus dem Weg räumen. Das ist eine sehr herausfordernde aber auch spannende Aufgabe.

8. Wissen, warum und wozu!

Der wichtige Überbau eines Innovationsprozesses ist die strategische Ausrichtung und der strategische Beitrag. Es erfordert eine klare Definition des Zweckes des Innovationsprozesses und welchen Beitrag er zur Unternehmensvision und Strategie leistet.

Diese Klarheit ist einerseits für die Resultate des Innovationsprozesses relevant, damit auch die Dinge geschehen, die für das Unternehmen und ihre Weiterentwicklung wichtig sind. Aber vor allem ist es auch zur Sensibilisierung und Motivation der Beteiligten wesentlich. Ergibt es für sie keinen eindeutigen und einleuchtenden Sinn und Zweck im Innovationsprozess, werden sie für die Mitarbeit kaum zu mobilisieren und zu begeistern sein.

9. Trainings sichern die Akzeptanz!

Ein weiteres grundlegendes Element im Kontext eines Change Managements und einer Innovationskultur sind neben dem Verstehen des Warums auch die notwendigen Skills. Trainings und Schulungen zum Innovationsprozess und den Innovationsmethoden garantieren, dass die Mitarbeiter:innen neben dem „Wollen“ auch den Innovationsprozess anwenden „können“. So stellt man sicher, dass er auch gelebt wird - ein wichtiges Fundament für die Ergebnisse und den Erfolg der Innovationsaktivitäten ist.

10. Der Innovationsprozess ist nie vollendet!

Ein Innovationsprozess ist ein relativ komplexer, umfangreicher und kritischer Prozess. Das verlangt auch, dass der Prozess selbst kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert wird. Verbesserungspotentiale müssen aktiv gesucht werden, zum Beispiel durch Feedback von den Anwendern und Projektteams oder durch Erkenntnisse aus der Analyse und Lessons Learned Workshops. So wird der Prozess ständig an die Anforderungen der Organisation, des Marktes und der Zukunft angepasst und zur Hochleistung weiterentwickelt.

 

Fazit – Innovationsprozess einführen als Erfolgsfaktor

Der Innovationsprozess ist eine komplexe Herausforderung, aber bietet eine breite Spielfläche mit vielen Möglichkeiten, mit denen man den Output und Erfolg beeinflussen kann. Die Einführung und Etablierung eines Innovationsprozesses erfordert aber einen sorgfältigen Umgang mit hoher Sensibilität, was die Organisation und das Umfeld in Bezug auf Innovation benötigt. Ein Innovationsprozess hat sehr hohe Ansprüche, doch berücksichtigt man die Bedürfnisse, hat man starke Chancen auf einen kontinuierlichen und systematischen Innovationserfolg am laufenden Band. 

 

Daniel Zapfl

Durch seine umfangreiche Erfahrung im ganzheitlichen Innovationsmanagement bringt Daniel wertvolle Einblicke und Best Practices aus verschiedenen Branchen in Ihr Innovationsvorhaben ein. Disruptiv und mutig fordert er bekannte Denkmuster heraus. Als TRIZ-zertifizierter Sparringspartner begleitet Daniel Sie verlässlich und strukturiert bei der kreativen Lösungsfindung. Kritischer als der kritischste Kunde, hat er stets das „Big Picture“ vor Augen.
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